Nachhaltigkeit im Einzelhandel – Schon lange kein Trend mehr!

Marken, wie Lululemon, H&M, Levi Strauss, J.Crew, and Sephora haben Recycling bereits in ihre Firmenphilosophie mit aufgenommen. Alte Kleidungsstücke werden entweder zurückgenommen und zu neuer Ware recycelt, oder in den Käufer-Kreislauf zurückgegeben. So können umwelt- und preisbewusste Käufer auf firmeneigenen Second-Hand-Plattformen gebrauchte Stücke derselben Marke erwerben.

Nachhaltigkeit im Einzelhandel wird immer wichtiger. Dazu gehört auch den Lebenszyklus von Waren so weit wie möglich zu verlängern. Aber auch ein effektives Management des Energieverbrauchs, kürzere Lieferwege, ein umfassendes Abfallmanagement, und vieles mehr gehört zur Nachhaltigkeit im Einzelhandel dazu.

Die neuen ESG-Richtlinien machen deutlich: Unternehmen müssen ihre Abläufe von Grund auf neu aufsetzen, um gemeinsam die Klimaziele zu erreichen.

4 Schritte für mehr Nachhaltigkeit im Einzelhandel

Viele Unternehmen spüren den Druck von Kunden, Aufsichtsbehörden und Investoren, nachhaltiger zu agieren. Es reicht nicht mehr aus, auf ökologische Materialien umzusteigen und sich als Fair Trade zu bezeichnen.

Besonders Kunden fordern von Marken mehr Transparenz und ein nachhaltiges Wirtschaften – von der Lieferkette, zur Produktion, bis hin zum Recycling. In Anbetracht der Inflation und steigender Preise haben viele Konsumenten sich von nachhaltigen, teureren Produkten abgewandt. Die Frustration über Greenwashing hat die Verkaufszahlen zusätzlich verringert.

Einzelhändler müssen ihre Nachhaltigkeitsstrategien deshalb mehr auf die Bedürfnisse der Kunden (Qualität und Transparenz) zuschneiden, um sicherzustellen, dass sie ihre Waren und ihr Auftreten dauerhaft optimieren. Schafft eine Marke das, fördert es die Markenbekanntheit, stärkt die Loyalität der Kunden und garantiert stabilere Umsätze.

1) Wiederverkauf im Einzelhandel für mehr Nachhaltigkeit

Besonders im Modebereich ist ein Umschwung erkennbar. Viele Einzelhändler, mit denen wir bei Sescom zusammenarbeiten, bieten Marktplätze für Second-Hand-Waren an oder erweitern ihr Angebot, indem sie Rückkaufoptionen einführen. Dadurch kann nicht nur der Lebenszyklus von Einzelteilen verlängert, sondern diese auch besser überwacht werden.

In Anbetracht der neuen ESG-Vorschriften ist besonders das Lifecycle Management von großer Bedeutung. Diese Neuerungen kommen nicht nur Unternehmen zugute. Besonders umweltbewusste Verbraucher achten darauf, was sie wo kaufen, und für welchen Preis.

Einen ausschlaggebenden Einfluss auf die Verkaufszahlen haben die jüngeren Generationen. Gen Z und Gen X verzichten wegen steigender Preise oft auf Neukäufe. Hier hat sich der Kauf von „Vintage“ und Second-Hand-Waren als Teil der Kultur bereits etabliert. Um diesen Umschwung zu fördern, werden sich Outlets, Second-Hand-Plattformen, wie Vinted, und Rückkäufe von gebrauchten Waren, wie z.B. bei H&M, zunehmend etablieren.

Da Verbraucher immer anspruchsvoller in Bezug auf Nachhaltigkeit, Fair Trade, ökologische Materialien, ethische Herstellung, und möglichst kurze Lieferwege werden, ist der nächste logische Schritt für Marken, ihre eigenen Wiederverkaufskanäle einzuführen. Dies ermöglicht zusätzliche Gewinne und fördert die Unabhängigkeit von externen Plattformen.

2) Nachhaltige Lieferketten im Einzelhandel

Deutschland ist einer der führenden Logistikmärkte auf der gesamten Welt. Das fördert zwar die wirtschaftliche Kraft, gleichzeitig aber auch die Treibhausgasemissionen. Statistiken belegen, dass die Lieferkette im Einzelhandel derzeit zu 25 % des weltweiten CO₂-Fußabdrucks beiträgt.

Ein Umschwung ist also notwendig. Händler können z.B. auf kürzere und nachhaltigere Lieferketten setzen, wie durch den Umstieg von LKW auf Güterzug. Das senkt nicht nur die Kosten, sondern auch die CO₂-Emissionen, beansprucht dafür aber mehr Zeit. Auch das Einbeziehen von lokalen Herstellern, anstelle von Herstellern aus Übersee, wird immer wichtiger, da Käufer besonders auf ethische Produktionsweisen achten. Überdies erleichtert es das Abfallmanagement in der Wertschöpfungskette. Ein weiterer wichtiger Aspekt in der ESG-Bilanz.

Eine nachhaltige Reduzierung der Treibhausgasemissionen ist das A und O im Einzelhandel. Dafür bedarf es jedoch neuer Strategien, Ansätze und Entscheidungen – ein anspruchsvolles Unterfangen für einen laufenden Betrieb.

3) Digitalisierung für mehr Nachhaltigkeit im Einzelhandel

Um den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit im Einzelhandel zu erleichtern und zu beschleunigen, sollten Einzelhändler smarte Nachhaltigkeitsziele festlegen, Fortschritte durch Statistiken überprüfen, und regelmäßige Audits durchführen.

Steigen Einzelhändler auf nachhaltigere Produktionsweisen, eine umweltfreundlichere Lieferkette und ein CO₂-bewusstes Warenmanagement um, stärken sie dadurch die Kundenzufriedenheit, sparen langfristig gesehen Kosten ein und verbessern die Effizienz des Unternehmens.

Durch Technologien, wie RFID, welches beim Waren- und Inventarmanagement großartige Dienste leistet, sowie moderne Gebäudemanagement-Systeme, die in Lüftung, Heizung, Klima und Licht integriert und remote bedienbar sind, werden zusätzlich Energie und Kosten gespart. Aber auch den Einsatz von einer Audit-Software, wie z.B. von Workiva, ist wichtig, da diese alle Aspekte eines Unternehmens beleuchtet und Ihnen genau aufzeigt, an welcher Stelle zu nachhaltiger agieren können.

4) Regulierungen und Rahmenbedingungen kennen

Überdies sollten Einzelhändler sich mit den gängigen Rahmenbedingungen auseinandersetzen, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Mittlerweile erwarten nicht nur Kunden mehr Nachhaltigkeit von Unternehmen, sondern auch die Mitarbeiter und die Gesetzgeber.

Je eher Sie mit der Implementierung wichtiger Strategien und Audits beginnen, desto schneller sind sie auf dem Weg zu einem nachhaltigen Erfolg. Auch Investoren schauen zunehmend genauer hin, ob Unternehmen nachhaltig agieren und bereits ESG-konform sind.

Im Nachhaltigkeitsteil des “Global Powers of Retailing”-Bericht finden Sie die relevantesten Standards für Einzelhändler.

Was ist langfristig nachhaltig vs. was bringt nur kurzfristig Abhilfe?

Da viele Einzelhändler bereits aktiv an ihren Nachhaltigkeitsstrategien arbeiten, schauen wir nun, welche davon die größte Veränderung bringen, und welche nur den Anschein haben.

Was am meisten umgesetzt wurden 2023, um nachhaltiger zu agieren

  • mehr nachhaltige Produkte verwenden (65%)
  • den Energieverbrauch senken (62%)
  • Energiesparende und klimafreundliche Maschinen, Technologien, und Werkzeuge einsetzen (53%)
  • neue klimafreundliche Produkte und Dienstleistungen entwickeln (50%)
  • Angestellte in klimafreundlichem Verhalten und Einfluss schulen (48%)

Was wichtiger ist, um dauerhaft nachhaltig zu agieren

  • neue klimafreundliche Produkte und Dienstleistungen entwickeln (50%)
  • fordern, dass Zulieferer und Business-Partner Nachhaltigkeits-Kriterien einhalten (43%)
  • Unternehmenssitze und Standorte ändern, um klimafreundlicher zu agieren (38%)
  • bei Lobbying und Spenden auf den Bezug zur Klimafreundlichkeit achten (27%)
  • das Gehalt von Senior-Führungskräften an Umwelt- und Klima-Performance binden (26%)

Fazit

Ein Umschwung zu mehr Nachhaltigkeit im Einzelhandel ist unabdingbar. Was besser fürs Klima ist, geht oft Hand in Hand mit größerer Kundenzufriedenheit. Wenn Sie auf der Suche nach einem starken Partner sind, der sich mit bestehenden Regulationen auskennt und über modernste Technik für HLK, Licht und RFID verfügt, dann sprechen Sie uns an!

Sescom ist seit über 15 Jahren im Facility-Management, HVAC-Installationen, RFID-Implementierung und der Eröffnung und Schließung von Einzelhandels-Stores tätig. Wir arbeiten mit renommierten Marken in ganz Europa zusammen und bieten Neukunden die Möglichkeit, uns durch ein Pilotprojekt zu testen.

Schreiben Sie uns an: sescomde@sescom.eu